Aufstiegsoptionen in systemrelevanten Berufen
Viele möchten sich auch im Beruf für die Gesellschaft engagieren. Die Corona-Pandemie hat das Augenmerk auf Jobs gelenkt, die in der Krise an Bedeutung gewonnen haben. Auch in diesen Berufen bestehen ausgezeichnete Fortbildungsmöglichkeiten.
Im vergangenen Jahr tauchte der Begriff öfter als üblich auf – „systemrelevante Berufe“. Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, dass es Berufe gibt, die für das Funktionieren unseres Zusammenlebens besonders wichtig sind. Systemrelevante Berufe oder auch Unternehmen sind so definiert, dass sie für die Daseinsvorsorge oder zur Bekämpfung einer Pandemie (z.B. durch das Coronavirus) wichtig sind. Ohne sie würde die Gesellschaft nicht funktionieren – wenn etwa Telefone oder W-Lan-Netze ausfallen, wenn Supermarktregale leer sind oder der öffentliche Nahverkehr ruht.
Viele Branchen sind systemrelevant
Welche Berufe als systemrelevant eingeordnet werden, entscheiden in Deutschland die Bundesländer. Diese allgemeine Übersicht macht allerdings deutlich, dass es weit mehr Branchen als vermutet gibt, in denen Aufgaben erledigt werden, von denen das Funktionieren unserer Gesellschaft abhängt:
Energie Wasser & Entsorgung Ernährung & Hygiene Informationstechnik & Telekommunikation Gesundheit Finanz- & Wirtschaftswesen Transport & Verkehr Medien Staatliche Verwaltung (Bund, Land, Kommune) Schulen, Kinder- & Jugendhilfe, Behindertenhilfe |
Ohne die Unterstützung der Menschen in diesen Berufen würde es uns nicht gelingen, diese schwierige Pandemiezeit zu überstehen. Sie versorgen nicht nur Erkrankte, sondern sorgen vor allem dafür, dass im Alltag alles läuft – die Wasser- und Energieversorgung, die Müllentsorgung, die Kommunikation und Information oder der Transport von Gütern. Für viele Menschen steht bei der Berufswahl nicht allein die Frage, „Was kann ich, was will ich erreichen?“ im Zentrum, sondern auch der Wunsch nach einer Aufgabe, die als sinnstiftend bewertet wird.
Aufstiegsfortbildungen in systemrelevanten Berufen
Wer auf der Suche nach einer Aufstiegsfortbildung ist, findet unter den mehr als 700 Fortbildungsabschlüssen, die durch das Aufstiegs-BAföG (AFBG) gefördert werden, eine breite Auswahl an Berufen im Sinne der Gemeinschaft. Was wird gefördert? Mit Blick auf die Auslieferung des Impfstoffes gegen das Covid-19-Virus stehen z.B. plötzlich Fachkaufleute oder Fachwirte in der Logistikbranche hoch im Kurs. Auch die Nachfrage nach Fachkräften in der Intensivpflege oder Fachwirten im Gesundheitswesen ist groß. Energie- und IT-Fachwirte haben ebenfalls ausgezeichnete Berufsaussichten.
Wichtige Jobs außerhalb des Rampenlichts
Weniger bekannt ist die berufliche Fortbildung zum Netzmeister/zur Netzmeisterin, die ebenfalls durch das AFBG gefördert wird. Netzmeister/-innen übernehmen verantwortungsvolle Fach- und Führungsaufgaben in allen betrieblichen Funktionen in privatwirtschaftlichen und öffentlichen Unternehmen der Strom-, Gas-, Wasser- und Fernwärmeversorgung. Sie organisieren und überwachen den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung von Netzen und Anlagen im jeweiligen Bereich. Auch eher im Hintergrund agieren Geprüfte Fachwirte/Fachwirtinnen für Medien- und Informationsdienste. Sie sind Fachleute im Beschaffen, Erschließen und Aufbereiten von Informationen. Sie arbeiten in Archiven, Bibliotheken oder auch in Krankenhäusern oder Hochschulen. So kümmern sich auch Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste mit Schwerpunkt medizinische Dokumentation um den Schutz der Bevölkerung vor Krankheiten. Sie erheben und sichern Datenmaterial, aktuell etwa auch die Zahlen der an Covid-19 erkrankten Personen oder Informationen zu Virusmutationen. Die Weiterbildung zum Fachwirt/zur Fachwirtin bietet sich vor allem nach der Berufsausbildung zum/zur Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste an. Allerdings können sich auch Absolventen und Absolventinnen ähnlicher Ausbildungsberufe und Quereinsteiger/innen mit Berufserfahrung zum Fachwirt/zur Fachwirtin für Medien- und Informationsdienste fortbilden.