In Berufen am Wasser mit dem Aufstiegs-BAföG auf Erfolgskurs
Ob auf dem Gebiet der Trinkwasserversorgung, im Bereich Wasserbau oder in Badebetrieben – wer sich in Berufen am Wasser weiterentwickeln möchte, kann das im technischen Bereich oder auf dem Gebiet des Managements erreichen.
Ohne Wasser wäre unser Leben nicht denkbar: Es ist Lebensmittel, fungiert als Energieträger, bietet Lebensraum und dient der Abkühlung. Entsprechend breit gestreut sind auch die beruflichen Möglichkeiten: Fachleute mit technischem Know-how vertiefen ihre Kenntnisse im Bereich der Wasserversorgung ebenso wie im Wasserbau. Dort, wo es um Wasserspaß geht, spielen Themen wie Gesundheit und Sicherheit eine entscheidende Rolle.
Experten für sauberes Trinkwasser
Frisches Wasser aus dem Wasserhahn ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit, auf die keiner verzichten möchte. Die Aufbereitung, den Transport und die Säuberung des Wassers übernehmen kommunale Wasserversorgungsbetriebe. Die Wasserstände in den Brunnen müssen regelmäßig überprüft, die Qualität des Wassers kontrolliert werden und das Leitsystem Wasser mit all seinen Rohrleitungen und Wasseruhren tipptopp laufen. Das übernehmen Fachkräfte für Wasserversorgungstechnik: Sie verfügen nicht nur über technisches und naturwissenschaftliches Fachwissen, sondern auch über umfassende Kenntnisse in Bezug auf die Trinkwasservorschriften. Auch Industrieunternehmen wie beispielsweise Brauereien, Papierfabriken und Pharmaunternehmen haben einen hohen Wasserverbrauch und müssen sich um kontrollierte Wasserkreisläufe kümmern. Die vom AFBG geförderte Aufstiegsfortbildung zur Technikerin bzw. zum Techniker mit den Schwerpunkten Umweltschutztechnik oder Wasserversorgungstechnik bildet die Grundlage, um die Steuerung von Anlagen zur Trinkwassergewinnung zu übernehmen oder beim Einrichten einer Wasseraufbereitungsanlage mitzuwirken.
Hochwasserschutz und wasserbauliche Anlagen pflegen
Seen, Flüsse oder andere Arten von Gewässern prägen unseren natürlichen Lebensraum. Ein Großteil der Flüsse sind über Wasserstraßen erschlossen. Diese halten Wasserbauerinnen und Wasserbauer instand, ebenso wie Wasserbauwerke. Weitere Aufgabenfelder sind der Dammbau und der Hochwasserschutz: Viele Landflächen bleiben nur deswegen trocken, weil Deiche und Entwässerungsanlagen diese bei Sturmfluten schützen. Hochwasserschutz spielt allerdings nicht nur in Küstenregionen eine wichtige Rolle. Auch übertretende Flüsse können zu reißenden Fluten werden, wie die aktuelle Hochwasserkatastrophe 2021 gezeigt hat. Wer auf dem Gebiet des Wasserbaus arbeitet, kennt sich mit Maßnahmen zum Hochwasserschutz aus und kann mit der entsprechenden Qualifikation zur Wasserbaumeisterin oder zum Wasserbaumeister auch Schutzmaßnahmen koordinieren.
Meister im Badebetrieb
Schwimmen gehört im Sommer wie im Winter zur beliebten Freizeit- und Sportbeschäftigung. Von Schwimmhallen über medizinische Einrichtungen bis hin zu Wellnessoasen gibt es eine große Auswahl an Badebetrieben. Die Betreuung der Gäste mit Angeboten von Schwimm- und Tauchkursen übernehmen Fachkräfte, die mit einem Rettungsschein und einer Erste-Hilfe-Ausbildung ausgestattet auch in Notfällen zur Stelle sind. Sie übernehmen außerdem die Kontrolle technischer Geräte oder das Überprüfen des pH-Wertes des Beckenwassers. Wer seine Ausbildung als Fachangestellte bzw. Fachangestellter im Bäderbetrieb abgeschlossen hat, kann sich mit einem Meisterabschluss im Badebetrieb weiterqualifizieren. Wer von einem Chefposten im Schwimmbad träumt, kann nach dem Meisterabschluss noch nach eine Aufstiegsfortbildung zur Betriebswirtin bzw. zum Betriebswirt machen. Auch das fördert das AFBG.
Aufstiegsfortbildungen in Berufen am Wasser im Überblick
Grundsätzlich können all diejenigen eine AFBG-Förderung in Anspruch nehmen, die sich mit einem Lehrgang oder an einer Fachschule auf eine berufliche Fortbildungsprüfung für eine von mehr als 700 Qualifikationen vorbereiten, egal ob in Voll- oder Teilzeit und unabhängig vom Alter. AFBG geförderte Fortbildungsmöglichkeiten in Berufen am Wasser sind folgende:
- Fachliche Qualifizierungen zur geprüften Berufsspezialistin/ zum geprüften Berufsspezialisten: Nach Abschluss einer Berufsausbildung können die Weichen für die Karriere mit einer fachlichen Spezialisierung gestellt werden. Maßnahmen, die zum Abschluss der geprüften Berufsspezialistin bzw. zum geprüften Berufsspezialisten führen, müssen mindestens 200 Unterrichtsstunden umfassen.
- Fortbildung zur Meisterin/ zum Meister, zur geprüften Technikerin/ zum geprüften Techniker oder zur Fachwirtin/ zum Fachwirt: Wer noch weiter aufsteigen möchte, kann eine Meisterprüfung, eine Fortbildung zur Technikerin/ zum Techniker oder zur Fachwirtin/ zum Fachwirt machen. Diese Abschlüsse entsprechen dem Bachelor Professional, der zweiten Fortbildungsstufe des Berufsbildungsgesetzes (BBiG), und befähigen dazu, einen größeren Verantwortungsbereich wie beispielsweise die Steuerung eines Betriebs oder eine Position mit Personalverantwortung zu übernehmen. Die durch das Aufstiegs-BAföGfinanzierten Angebote müssen 400 Unterrichtsstunden umfassen und können in Voll- sowie in Teilzeit gefördert werden.
- Fortbildung zur Betriebswirtin/zum Betriebswirt: Wer Expertin oder Experte in Sachen Betriebsführung werden möchte und einen Meisterabschluss oder einen vergleichbaren Abschluss hat, kann sich zur Betriebswirtin/ zum Betriebswirt weiterqualifizieren und damit die Fortbildungsstufe Master Professional erreichen.