Mit dem Aufstiegs-BAföG zur eigenen Chefin
Nicht stehenzubleiben, war Janina Maxelon schon immer wichtig. Auf ihrem Weg von der gelernten Kauffrau bis zur Unternehmerin hat sie erfahren, dass neben der Qualifikation vor allem ein langer Atem nötig ist, um ein eigenes Geschäft aufzubauen.
„Wer den Schritt in die Selbstständigkeit wagt, braucht vor allem Durchhaltevermögen“, findet Janina Maxelon. „Und man darf das große Ziel nie aus den Augen verlieren.“ Zusammen mit ihrem Mann hat sie 2018 mit der tizer GmbH ein Software-Startup gegründet, das Unternehmen die Möglichkeit bietet, über eine individuell gestaltete Online-Plattform Termine und Buchungen abzuwickeln. „In der Anfangsphase waren wir sehr in unsere eigene Ideenwelt verstrickt. Ich wollte das passende Werkzeug an die Hand bekommen, um im wirtschaftlichen Bereich und der Unternehmensführung sicherer zu werden.“ Aus diesem Grund entschied sie sich 2017 dafür, den Lehrgang zur Tourismusfachwirtin und darauf aufbauend den zur Betriebswirtin zu machen.
Mit der AFBG-Förderung bestens versorgt
Ihr Ziel stand fest, bevor sie vom Aufstiegs-BAföG erfuhr. „Ich kannte bis dahin nur das BAföG. Dass es etwas Vergleichbares auch für Berufstätige gibt, wusste ich nicht.“ Die Fachschule für Touristik, an der sie bereits ihre kaufmännische Ausbildung abgelegt hatte, informierte sie über das Aufstiegs-BAföG: „Das war natürlich eine tolle Überraschung und eine große Hilfe, denn nicht nur die Fortbildung kostete Geld, sondern auch die Prüfung bei der IHK.“ Die Hälfte der Gebühren erhielt die heute 31-Jährige als Zuschuss. Für den Rest wurde ihr ein zinsgünstiges Darlehen gewährt. Die Regelung, dass bei erfolgreich bestandener Prüfung die Hälfte des Restdarlehens erlassen wird, gefällt ihr: „Das ist ein guter Anreiz, das Beste zu geben.“ Auch die Möglichkeit, das Darlehen nicht gleich rückzahlen zu müssen, hält sie für ein gelungenes Konzept: „Es braucht ja Zeit, sich etwas aufzubauen. So kann man erst mal Fuß fassen und frühzeitig beginnen, kleinere Beträge zur Seite zu legen.“
Die Zügel in der Hand behalten
Ihr Wissen, das sie sich über einen Präsenzkurs und am heimischen Schreibtisch aneignete, konnte sie gleich zur Anwendung bringen.
Vor allem bei betriebswirtschaftlichen Themen und in Hinblick auf strategische Entscheidungen für das Unternehmen haben ihr die vom Aufstiegs-BAföG geförderten Fortbildungen geholfen. „Die Zügel ganz aus der Hand zu geben, finde ich schwierig. Jetzt kann ich mit unserem Steuer- und Unternehmensberater auf Augenhöhe reden und bringe eigene Ideen zur Geschäftsführung und -entwicklung ein. Dadurch sparen wir auch Kosten.“
Treppab, Treppauf und ein langer Atem
Die Mutter von einem Zwillingspaar im Alter von 16 Monaten schätzt es sehr, wenn die Dinge gut organisiert sind. Dank der Unterstützung durch das Aufstiegs-BAföG konnte sich Janina Maxelon auf die Fortbildungen konzentrieren und alles daransetzen, das Unternehmen auf einen erfolgreichen Kurs zu bringen. Sie und ihr Mann sind froh, dass sie es trotz Corona-Krise geschafft haben. „Man muss lernen, Rückschläge einzustecken. Nach jedem Treppab gibt es auch wieder ein Treppauf.“ Persönlich habe sie gelernt, geduldiger zu sein. „Entscheidungen werden nicht so schnell gefällt, wie ich dachte. Man braucht insgesamt einen langen Atem.“ Wenn dann noch eine gute Struktur sowie Rückhalt durch die Familie hinzukommen – wie bei Janina Maxelon – steht dem Erfolg des Unternehmens nichts mehr im Wege.