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Frisieren auf höchstem Niveau : , Thema: Aufstieg

Sich weiter zu qualifizieren ist für Friseurweltmeisterin Sandra Walter-Weinbeer auch nach mehr als 28 Jahren Berufserfahrung selbstverständlich. Wie sie das AFBG in ihrer Karriere begleitet hat, erzählt sie in einem Interview.

Frau Walter-Weinbeer, Sie führen seit 1998 gemeinsam mit Ihrem Vater zwei Friseursalons. Bei welchen beruflichen Schritten hat Sie das Aufstiegs-BAföG unterstützt?

Sandra Walter-Weinbeer: „Mit dem Aufstiegs-BAföG konnte ich mir meine Meisterprüfung finanzieren, ohne ein Darlehen aufnehmen zu müssen. Ich war damals 20 Jahre alt und fand das super. Beim Antrag musste ich unter anderem Angaben zu meinem beruflichen Werdegang und zu meinen Zukunftsplänen machen. Nach der Bewilligung wurde ich in einem Seminar über die Möglichkeiten und den Gebrauch der finanziellen Unterstützung unterrichtet. Bei mir lief alles reibungslos und ich bin dankbar für das Aufstiegs-BAföG, denn mein Meisterabschluss war die Basis für alle weiteren Schritte.“

Ein wichtiger Meilenstein in Ihrer Karriere war unter anderem der Sieg der Weltmeisterschaft der Friseure 2014. Was bedeutet das für Sie und wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Sandra Walter-Weinbeer: „Bei der Weltmeisterschaft habe ich einmal die Gold- und die Silbermedaille im Einzelwettbewerb gewonnen und dann noch mal Gold im Team. Das bedeutet für mich eine Wertschätzung meiner Arbeit und erfüllt mich mit Stolz. Die Vorbereitungen auf die die Weltmeisterschaft haben sich über einen Zeitraum von knapp zwei Jahren verteilt. Ich habe verschiedene Trainings absolviert und nach der Arbeit jeden Abend zuhause am Übungskopf gearbeitet.“

Welchen Stellenwert hat der Meistertitel im Friseurhandwerk?

Sandra Walter-Weinbeer: „Die Meisterprüfung ist wichtig, wenn man sich selbstständig machen möchte oder eine Führungsposition anstrebt. Ein Schwerpunkt liegt auf betriebswirtschaftlichen Themen, ein anderer auf der fachlichen Qualifikation. Bei mir war es so, dass ich in den Betrieb meines Vaters eingestiegen bin und nach meiner Meisterprüfung 1998 immer mehr Leitungsaufgaben übernommen habe. Wir haben zwei Salons und teilen uns das nach wie vor auf, aber das Büromanagement und die Betriebsführung liegen eher bei mir. Im Rahmen der Meisterprüfung habe ich außerdem den Ausbilderschein gemacht, sodass ich den Nachwuchs betreuen kann. Das ist auch ein Feld, das mir wichtig ist: zu vermitteln, was den Friseurberuf ausmacht und die jungen Leute für den Handwerksberuf zu begeistern.“

Welche Qualifizierungen gibt es neben der Meisterprüfung?

Sandra Walter-Weinbeer: „Es gibt im Friseurhandwerk eine ganze Reihe an Möglichkeiten, um seine Kenntnisse zu vertiefen. Man kann neue Haarschneidetechniken erlernen, sich im Bereich Styling und Haarpflege fortbilden oder sich auf das Marketing und Salonmanagement konzentrieren. Das ist also ein weites Feld. Wer das Aufstiegs-BAföG nutzen will, sollte sich vorher informieren. Die Fortbildung zur geprüften Coloristin bzw. zum geprüften Coloristen ist beispielsweise förderfähig, ebenso wie die Fortbildung zur geprüften Visagistin bzw. zum geprüften Visagisten. Beide Qualifizierungen kann man nach der Gesellenprüfung machen.“

Sie haben einen Weltmeistertitel und blicken auf mehr als 28 Jahre Berufserfahrung zurück: Was fordert Sie persönlich am meisten heraus?

Sandra Walter-Weinbeer: „Einen Weltmeistertitel zu holen, ist natürlich eine besondere Kür. Das hat mich gereizt, aber auch viel Selbstdisziplin erfordert. Mir ist beruflicher Erfolg sehr wichtig, ich wollte meinen Erfolg allerdings nie über mein privates Glück stellen. Job und Familie zu vereinen und einen Mittelweg zu finden, gehört zu den größten Herausforderungen: Auf der einen Seite bin ich Friseurmeisterin und habe noch viele Ideen, die ich verwirklichen möchte – momentan arbeite ich beispielsweise mit einer Firma zusammen, die mit meinem Namen und Logo ein Haarpflegeprodukt auf den Markt bringt. Auf der anderen Seite möchte ich mit meinem Mann und unserem Kind mehr Zeit verbringen. Diesen Spagat versuche ich täglich auszugleichen.“

Was verbinden Sie persönlich mit Ihrem beruflichen Aufstieg?

Sandra Walter-Weinbeer: “Nicht stehen bleiben, tolle Schnitte, kreative Farben und schöne Frisuren kreieren, Ideen verwirklichen, Menschen damit glücklich machen, ein tolles Team, das sich gegenseitig unterstützt, junge Menschen, die ich fördern möchte, meine Familie, die mich immer unterstützt und mir beisteht.“

Und was Highlightest du so?

Die Aus- und Weiterbildung in der Friseurbranche lässt viel Gestaltungspielraum: für Kreative, die sich in einem Bereich spezialisieren möchten oder für diejenigen, die sich nach einem eigenen Salon sehnen. Das Aufstiegs-BAföG unterstützt verschiedene Vorhaben:

Fachspezifische Qualifizierungen in Form einer Fortbildung zur Geprüften Berufsspezialistin, zum Geprüften Berufsspezialisten:

  • Das kommt für alle infrage, die sich in einem Fachbereich des Friseurhandwerks weiterqualifizieren möchten und einen beruflichen Abschluss über dem Niveau einer Facharbeiter-, Gesellenprüfung oder eines Berufsfachschulabschlusses anstreben.

Fortbildung zur Meisterin, zum Meister bzw. Bachelor Professional:

  • Voraussetzung dafür sind eine abgeschlossene Berufsausbildung oder ein vergleichbarer Abschluss. Der Meistertitel kann ein Türöffner in die Selbstständigkeit sein oder in die Führungsetage und bereitet den Weg zu weiteren Karriereschritten.

Fortbildung zum Betriebsfachwirt, zur Betriebsfachwirtin bzw. Master Professional

  • Das bietet sich für diejenigen an, die das Management und die Leitung von Einrichtungen oder Betrieben im Bereich Wellness und Schönheitspflege übernehmen möchten und einen anerkannten Meisterabschluss in der Tasche haben.

Egal, welcher Weg eingeschlagen werden soll, eine Beratung hilft, sich darüber klar zu werden und das geeignete Angebot zu finden.

Hier geht`s zur Beratung und zum Antrag.