„Folge nicht der Masse, mach dein eigenes Ding“ – Wer motiviert sich wie zur beruflichen Fortbildung? Elvedin Mahmutovic beschreibt seinen Weg zum IT-Business Manager.
Sorgloses Leben, Karriere und ein entsprechendes Einkommen! So beschreibt Elvedin Mahmutovic (23) seine Motivation, eine berufliche Fortbildung nebenberuflich zu absolvieren. Er hat seine IT-Kenntnisse vor allem im operativen Bereich vertieft.
Im März 2020 habe ich meine Prüfung abgelegt. Zwei Jahre lang habe ich jeden Abend nach der Arbeit digital die Fortbildung zum IT-Business Manager absolviert. Das heißt, ich habe bis 16.30 Uhr gearbeitet und dann abends um 18 Uhr zu Hause den Laptop hochgefahren. Bis 21 Uhr habe ich mich konzentriert, Vorlesungen zugehört und Aufgaben bearbeitet. Ein Spaziergang war das nicht, man muss sich schon selbst motivieren.
Ehrgeiz entwickeln, Ziele verfolgen
Was mich motiviert hat? Der Wunsch nach einem guten Leben. Das mag auch damit zusammenhängen, dass ich noch viele Kontakte aus meiner alten Wirtschaftsschule habe, einer Privatschule. Ein Großteil der Schülerschaft hat viel im Leben erreicht und auch ich möchte tatsächlich ein gutes Leben führen. Mir schöne Dinge leisten, mir keine Sorgen ums Geld machen müssen. Ich weiß, dafür muss man etwas tun. Ziele verfolgen, Ehrgeiz zeigen – diese beiden Eigenschaften haben mich zu dem Menschen gemacht, der ich heute bin. Meine Eltern sind vor dem Krieg in Bosnien nach Deutschland geflohen, ich bin hier geboren. Meine Mutter hat sich damals weiterqualifiziert und arbeitet als Bankkauffrau, mein Vater ist heute Führungskraft in einem Chemieunternehmen.
Nicht zu nerdig werden
Mich interessiert, wie Menschen in ihren Jobs landen. Bei mir war es so, dass ich zuerst ein Schülerpraktikum absolviert habe. Das war bei der Firma KION Information Management Services, bei der ich dann nach einem zweiten Praktikum die Ausbildung zum Systemelektroniker begonnen und erfolgreich abgeschlossen habe. Es war damals eine gute Entscheidung. Wie gesagt, ich war auf einer privaten Wirtschaftsschule, dort wollten alle in Richtung BWL oder in den kaufmännischen Bereich. Ich habe damals gedacht, folge nicht der Masse, mach dein eigenes Ding.
Man kann sicher sagen, dass mir meine Eltern vorgelebt haben, dass man etwas für den Erfolg tun muss. Es war also nicht so, dass ich beruflich nicht ausgelastet war, aber ich hatte das Gefühl, da würde noch mehr gehen. Also habe ich mich nach einer Fortbildung umgeschaut, die mir den Aufstieg möglich macht. Einerseits fühle ich mich im technischen, digitalen Umfeld wohl. Anderseits sollte es aber auch nicht so nerdig werden. Ich will weniger mit Algorithmen arbeiten, mehr mit Menschen. In der Fortbildung zum IT Business-Manager wurde uns Wissen in allen Bereichen vermittelt, etwa auch im Personalmanagement – das fand ich super.
Digitalbranche bietet tolle Optionen
Die Fortbildung hat mir gut gefallen. Die IT-Branche ist spannend, sie ist zukunftsrelevant. Auch meine Aufgaben sind anspruchsvoll, mir gefällt es, dass ich in verschiedenen Bereichen eingesetzt wurde. Anfangs war ich im User-Management tätig, habe mich mit der Konzeptionierung von Rechten in technischen Systemen beschäftigt. Aktuell arbeite ich als Identity und Access-Manager, wir kümmern uns um zwei unternehmerische Ziele: zum einen die Identitätsverwaltung von Angestellten und Accounts, zum anderen die Absicherung und den Schutz von Webseiten und Applikationen vor der Außenwelt. In großen Firmen gibt es technische Lösungen, um den Überblick zu behalten, welche Person wie viele Zugänge, Accounts und Kennwörter im Lauf der Zeit besitzt.
Ich fände es toll, ich könnte bald einen Karrieresprung machen und in einer leitenden Position eingesetzt werden, als Team- oder Abteilungsleiter. Ich habe einfach Lust dazu, das Erlernte in der Praxis umzusetzen und für das Unternehmen einen Mehrwert zu generieren. Zudem möchte ich mir selbst beweisen, dass alles nicht nur Theorie und Schule war, sondern dass ich auch in der beruflichen Praxis das Zeug dazu habe. Ob ich mir eine weitere Fortbildung vorstellen kann? Grundsätzlich ja, zumal ich gehört habe, dass beim AFBG die sogenannte Mehrfachförderung möglich ist, das ist perspektivisch interessant.