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Aufstiegs-BAföG-Konditionen als Motivationsbooster

Azubi, Geselle, Meister, Betriebswirt – Lukas Warmuth ist einer, der in seinem beruflichen Werdegang schon vieles erreicht hat. Das Aufstiegs-BAföG hat dabei eine wichtige Rolle gespielt.

Lukas Warmuth
Lukas Warmuth aus dem bayerischen Untermerzbach konnte nicht genug kriegen von beruflicher Fortbildung © privat

Herr Warmuth, Sie haben eine Reihe von Auszeichnungen erhalten. Sie sind während Ihrer Ausbildung zum Fliesenleger Bester in der Berufsschule gewesen, Kammersieger in der Ausbildung und haben gleich im Anschluss an den Meister den Betriebswirt angepeilt. Sind Sie ein Streber?

Lukas Warmuth: Bei der Bezeichnung Streber schwingt mit, dass man zwar ehrgeizig ist, aber auch auf Kosten von anderen. Das ist bei mir nicht der Fall. Beruflich vorankommen möchte ich allerdings schon, so habe ich nach der Gesellenprüfung gedacht, dass das noch nicht alles gewesen sein konnte. Deshalb habe ich ja auch die Meisterausbildung sofort angeschlossen.

Sie sind also wissenshungrig. Waren Sie das schon während der Schulzeit?

Lukas Warmuth: Eher nicht. Ich war ein mittelmäßiger Schüler, mir fehlte es auf dem Gymnasium an Motivation. Für mich war es die richtige Entscheidung, eine duale Ausbildung zum Fliesenleger zu absolvieren. An der Berufsschule wurde mein Interesse geweckt. Sowohl praktisch wie theoretisch habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich was auf dem Kasten habe. Da war dann doch endlich Motivation im Spiel.

Sie haben dann nach der Lehre sofort die berufliche Fortbildung zum Meister in einer einjährigen Vollzeitausbildung absolviert…

Lukas Warmuth: …und ich habe noch vor dem Abschluss der Meisterprüfung die nächste berufliche Fortbildung angepeilt, nämlich den Betriebswirt. Das hat sich teilweise überschnitten, ich brauchte ja den Meistertitel, um den Betriebswirt abzuschließen. Ich war zuversichtlich, dass ich alles gut bewältige, denn ich fand die Ausbildung zum Meister toll. Neben der Erweiterung der fachlichen Kenntnisse hat mir das großartige Miteinander in der Meisterklasse gut gefallen.

Sie haben für beide beruflichen Fortbildungen das AFBG beantragt. Hatten Sie sich vorab informiert? Oder eine persönliche Beratung in Anspruch genommen?

Lukas Warmuth: Ich hatte mich bereits für den Meisterkurs entschieden, ohne von der Förderung durch das Aufstiegs-BAföG gehört zu haben. In der Meisterklasse war das AFBG aber Thema in privaten Gesprächen. Da wurde ich hellhörig und dachte, das probiere nutze ich auch. Den Antrag zu stellen war nicht schwer. Ich erhielt eine tolle Unterstützung in meinem heimischen Landratsamt, dort hat man mich darauf hingewiesen, dass ich den Maßnahmebeitrag  sogar rückwirkend beantragen kann.

Hat es Sie beim zweiten Antrag gestresst, dass Sie noch das Darlehen aus der ersten Förderung abbezahlen mussten?

Lukas Warmuth: Nein, beim AFBG tauchen keine Stressfaktoren auf. Im Gegenteil, ich fühlte mich motiviert durch den sogenannten Darlehenserlass. In meinem Fall hieß das, dass ich 40 Prozent des Restdarlehens für die Lehrgangs- und Prüfungsgebühren erlassen bekommen habe. Inzwischen sind die Konditionen ja sogar verbessert worden, nun sind es 50 Prozent. Das ist ein Motivationsbooster.

Wenn man sich dann im Anschluss an eine AFBG-Förderung selbstständig macht, kann man mit einhundertprozentigen Darlehenserlassen rechnen. War das eine Option für Sie?

Lukas Warmuth: Ich habe tatsächlich über eine Selbstständigkeit nachgedacht, denn meine Ausbildung zum Fliesen-, Platten- und Mosaikleger ist vielfältig und ich mag die vielen handwerklichen Aspekte, die dieser Beruf bereithält. Trockenbau, Mauern und Verputzen gehören ja auch dazu. Mir liegt das präzise Arbeiten und die Sorgfalt in Kombination damit, ein Gespür für gestalterische Gesichtspunkte zu entwickeln. Weil ein eigenes Unternehmen für mich eine Option war, habe ich ja auch meine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse gestärkt.

Aber Sie haben diesen Plan noch nicht in die Tat umgesetzt?

Lukas Warmuth: Ganz verabschiedet habe ich mich noch nicht von diesem Gedanken. Gleichzeitig reizt mich allerdings der Gedanke, mein Fachwissen in der Berufsschule als Ausbilder weiterzugeben. Deshalb habe ich nun doch überlegt, ein Studium der Bautechnik zu beginnen, um später Berufsschullehrer zu werden.

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